STANDBILD MIT UHR VON COBI REISER
Cobi Reiser, mit bürgerlichem Namen Jakob Benjamin Reiser
geboren 1902 und gestorben 1992 in München
Pseudo-Sgraffito-Technik: Kombination aus Kratzputz, Fresko, Putzritzungen und
Inkrustationen mit eigens in Italien gefertigten Mosaiksteinen aus Glas
ZUR GESCHICHTE
Ursprünglich zierte das monumentale Kunstwerk des Münchner Künstlers Cobi Reiser zum Thema „Zeit“ den Haupteingang des Turnsaalgebäudes der Schongauer „Volksschule“. Es war im Jahr 1953 rechtzeitig zum ersten Schultag in der neuen Schule fertig geworden. 63 Jahre später, im Herbst 2016, musste das Turnsaalgebäude dem Teilneubau der „Staufer-Grundschule“ weichen. Das bis unter das Dach reichende Uhrenbild wurde mitsamt der Mauer aus der Wand geschnitten und wettergeschützt eingehaust auf dem Schulgelände zwischengelagert.
Nach Beendigung der Bauarbeiten ging man 2018 daran, das Wandbild als Standbild neu zu gestalten. Als Standort wählte man den Platz vor der fensterlosen Stirnseite eines älteren Schulgebäudes, der von beiden Eingängen zur Schule gut sichtbar ist. Kurz vor Weihnachten war es so weit. Das 4,25 mal 7,5 Meter große und 19,5 Tonnen schwere Mauerstück konnte in einen Rahmen aus einem Betonsockel und zwei Stahlbetonstützen gehoben und mit einem Fertigteilbalken abgedeckt werden
ZUM UHRENBILD
Im Zentrum des Uhrenbilds drehen sich vergoldete Zeiger über einem Zifferblatt, auf dem die dritte, sechste, neunte und zwölfte Stunde in römischen Ziffern angezeigt sind. Die Tierkreiszeichen symbolisieren die zwölf Monate und die Jahreszeiten – oben beginnend mit Winter (Steinbock, Wassermann und Fische), Frühing (Widder, Stier, Zwillinge), Sommer (Krebs, Löwe, Jungfrau) und Herbst (Waage, Skorpion, Schütze).
Über der Uhr breitet Gott im blauen Mosaikhimmel seine Hände über der Schöpfung aus. Neben ihm stehen Sonne und Mond für Tag und Nacht. Sein Haupt mit Nimbus überragt den Rahmen des Bildes. Gott ist allumfassend. Die drei menschlichen Gestalten im unteren Bereich vertreten Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Das verrät das Schriftband. Der alte Mann links blickt zurück. Die Sanduhr in seiner Hand steht für die Vergänglichkeit, das Buch für Wissen und Geschichte. Die Frau in der Mitte ist ganz der täglichen Arbeit zugewandt. Mit Setzholz und Spaten bepflanzt sie den Acker. Rechts sitzt ein Kind mit Lockenkopf. Lachend und mit geöffneten Händen blickt es dem Vogel nach, der sich in unbekannte Höhen erhebt.

Text: Heide Krauthauf, Bildbearbeitung: Markus Keller